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Lin Yunhan


WOHNSIEDLUNG SALZWEG

Ersatzneubau Zürich Altstetten, 2020



2. Rang / 2. Preis im offenen Projektwettbewerb



in Zusammenarbeit mit Chao Wu

Landschaftsarchitektin: Ge Gao



Die kommunale Wohnsiedlung Salzweg mit heute 130 Wohnungen liegt am Siedlungsrand von Zürich-Altstetten. Sie wurde 1965–1969 nach den Plänen des Architekten Manuel Pauli in vor Ort vorfabrizierter Elementbauweise erstellt. Rund 50 Jahre später zeigen sich Konstruktionsschäden und erheblicher Instandsetzungsbedarf. Die kommunale Wohnsiedlung Salzweg soll durch einen Neubau mit 240 Wohnungen und Zusatznutzungen ersetzt werden.

Die vorgeschlagenen Baukörpern greifen quer zum Hang verlaufende Zeilenstruktur aus der Umgebung auf, um einen Grünzug zwischen Friedhof Eichbühl und Rautistrasse zu schaffen. Um einerseits die Erschliessungseffizienz zu erhören, andererseits eine Differenzierung der Aussenräumen zu formulieren, wende die Baukörper einem typsichen Zeilenbau mit gleichmässigem Gebäudetiefe jedoch ab. Stattdessen bilden sich entlang der verkehrsreiche Rautistrasse und entlang der intensiv begrüntem Südhang zwei Reihen von kompakten, Y-förmigen Punkthäusern, die durch eine zwei-flügelige Laubengangstruktur miteinader verbunden werden.

Die nördliche Y-Häusern stossen mit schmalen «Köpfen» an die Rautistrasse, markieren durch ihren gleichmässigen Abstand ein identitätsstifenden Rhythmus in der Strassenflucht. Dadurch entstehen breite, räumlich umfasste Hofzugänge, die einen Durchblick von der Strasse in den Innenhof, bis hin auf den Uetliberg ermöglichen. Die nordseitigen Y-Häusern werden zusätzlich durch einem Attikageschoss und ein in der Topografie eingebettetem Untergeschoss auf Strassenniveau volumetrisch aufgewertet, um eine der Rautistrasse entsprechende Massstablichkeit zu erzeugen. Die strassenseitige, als öffentlichen Nutzungen fungierten Anbauten dienen eine Belebung des Strassenraums.

Zwei Laubengangflügel spannen sich zwischen nord- und südseitgen Y-Häusern. Dadurch entsteht bandartigen, abwechselungsreichen Hofzwischenräumen, die gleichzeitig der Erschliessung und dem Aufenthalt dient. Die Laubengangflügeln werden durch eine offene, blickdurchlässige Treppenstruktur gelenkartig mitenander verbunden. Die Hofzwischenräume werden somit zusätzlich miteinander verbunden. Die Gelenkverbindung lässt eine Drehung der beiden Flügeln zu, so dass eine optimierte Orientierung im Innen und ein weiten Hofraum im Aussen entstehen.


Um gewünschter Gruppierung der Klein- und Grosswohnungen entgegenzukommen, sind gezielt zwei Gebäudentypen ausgewählt. In Y-Häusern befinden sich ausschliesslich die grosse Familienwohnungen mit ab 3-Zimmer-Wohnungen. Im Laubengang-Typ befinden sich die kleinere Wohnungen mit 1- oder 2-Zimmer, einschliesslich die zumietbare Zimmern.

Die Y-Häusern sind typologisch kompakt entwickelt, mit einer Geschossfläche zwischen 550-670m2. Ein Treppenhaus erschliesst im Regelgeschoss 5 bis 6 Wohnungen. Durch das Anordnen der 3-Zimmer-Wohnungen in Innenecken können die grössere Wohnungen im Grundriss «umgreifen», und profitieren von mehreren Himmelsrichtungen. Das Thema «Umgreifen» wird in oft übereck-positionierte Balkonen fortgesetzt. Eine effiziente Flächenbewirtschaftung des Attikageschosses wird durch den grossen Fussabdrücke des Regelgeschosses gewährleistet.

Der Laubengang-Typ greift einen Typus auf, wo zwei Laubengangflügel durch ein Treppenhaus in der Mitte gelenkig mitander verbunden werden. Der «Seitenwechsel» des Laubengangs trägt den unterschiedlichen Aussenraum-Charakter in Nord- und Südhof bei. Gleichzeitig bekommen dadurch sämtliche Wohnungen eine Südorientierung. Mit zusätzlichen Schuppungen in der Fassade sind auch die 1-Zimmer-Wohnungen mehrseitig orientiert und weisen ein besseres Zonierungspotenzial auf. Am Treppenhausgelenk wird in jedem Geschoss ein grosse Gemeinschaftsterrasse vorgesehen. Der Baukosten zugunsten wird auf individuellen Aussenräumen im Laubengangtyp verzichtet.




Jurybericht





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©Modellfoto: Iris Stutz, Zürich